Starker Einsatz bei den U15-Beach-Meisterschaften
Nach dem tollen 8. Platz bei der wU16-Hallen-DM im Vorjahr in Dresden setzte die „wU15“ am Wochenende in Hamburg mit einem völlig unerwarteten 7.Platz in einem 17er-Feld noch einen drauf!
Tag 1: Anreise aus Aachen – einchecken im Hotel – Trainingseinheit auf den Wettkampfcourts und zum Abschluss „Technical Meeting“. Hier war dann schon abzusehen, dass die Veranstaltung reichlich Anlass zu Diskussionen geben würde: Gespielt wurde in einem sehr gewöhnungsbedürftigen Modus mit jeweils zwei 2-vs-2-Sätzen bis 21 (nach Beachregeln – ohne Coaching) und einem 4-vs-4-Satz bis 25 (nach Hallenregeln! – mit Coaching).
Tag 2 – zum Sport: Die erste Runde wurde in 3er-Gruppen gespielt. Mit dem an Position 2 gesetzten MTV Stuttgart hatte man direkt eine „harte Nuss“ zugelost bekommen, konnte den Gegnerinnen beim 1:2 (10:21, 21:18, 17:25) aber zumindest heftige Gegenwehr bieten. Im 2.Spiel gegen SSV Mannheim-Vogelstang wurde zwar das erste Doppel mit 18:21 verloren, die PTSV-Mädels zeigten sich davon aber unbeindruckt und gewannen sowohl das zweite Doppel (21:15) als auch den 4er-Vergleich (25:19).
Als Tabellenzweiter ging es dann noch in ein Überkreuzspiel mit den LE Volleys Leipzig. Beim 2:1-Erfolg wurde der Sieg bereits durch die beiden Doppel (21:11, 21:19) klar gemacht, das 15:25 beim 4-vs-4 hatte keine Bedeutung mehr. Damit hatte man die große Chance am Folgetag im Überkreuzvergleich mit einem der Gruppenersten doch noch die Runde der ersten 6 zu erreichen…
Tag 3: Gegner dieses wegweisenden Spiels war die FT 1844 Freiburg, die mit zwei 3:0-Siegen förmlich durch die Vorrunde spaziert war. In diesem Stil machten die Freiburgerinnen dann im ersten Doppel gleich weiter und ließen den PTSV-Mädels beim 21:12 keine Chance. Aber die Aachener „Kampfzwerginnen“ kamen zurück und konnten das zweite Doppel mit 21:15 entscheiden. Damit musste der 4-vs-4-Satz die Entscheidung bringen. Dieser finale Durchgang war dann an Spannung nicht mehr zu toppen. Beide Teams wussten um die Tragweite und schenkten sich nichts – bei einem Match auf Augenhöhe. Und spätestens ab der „crunch-time“ ab Punkt 20 war es dann Dramatik pur. Ab Punkt 25 ging es in die mehrfache Verlängerung, wo beide Teams mehrere Matchbälle hatten bzw. abwehren mussten. Letztlich hatten die Freiburgerinnen mit 32:30 das glücklichere Ende für sich. Den Sieg verdient hätten beide Teams. Ein sehr bitterer Nachgeschmack bleibt allerdings, da dass Schiedsgericht aus Kirchzarten (einem Vorort von Freiburg) insbesondere im Entscheidungssatz einige sehr unglückliche Entscheidungen, einseitig gegen das Aachener Team getroffen hat, die letztlich den Ausgang des Spiels erheblich beeinflusst haben. Das war für die PTSV-Mädels sehr, sehr bitter. Verständlicherweise war der gesamte Kader nach Spielende in Tränen aufgelöst und konnte minutenlang nicht beruhigt werden… Jeder wusste, dass man so nah an einer faustdicken Überraschung war, denn Freiburg sollte am nächsten Tag deutscher Vize-Meister werden…
Sei’s drum. Auch an solchen Negativerlebnissen kann und muss ein Team wachsen. Die Aachenerinnen zeigten in der Folge, dass sie am Boden zerstört sein können, aber auch in der Lage sind, wieder aufzustehen. Im Kampf um die Plätze 7 bis 12 wurde wieder in zwei Gruppen gespielt. Die PTSV Mädels bekamen es hierbei unmittelbar nach dem Freiburg-Krimi mit dem TV Niederstetten (Baden-Württemberg) zu tun. Es gelang den Aachenerinnen sich den Frust von der Seele zu spielen und die beiden Doppel mit 21:14 und 21:8 klar für sich zu entscheiden. Das 23:25 im 4-vs-4-Vergleich war erneut ohne Bedeutung. Im zweiten Gruppenspiel ging es dann gegen die Zweitvertretung der FT 1844 Freiburg. Auch hier wurde das erste Doppel mit 21:7 klar gewonnen. Damit fehlte nur noch ein Satzgewinn zum Erreichen des Spiels um Platz 7. Das zweite Doppel war dann aber erheblich enger und spitzte sich am Ende dann noch einmal unnötig zu. Mit 22:20 konnte der Sieg aber klar gemacht werden und das 20:25 im 4-vs-4 hatte nur noch statistischen Wert. Entsprechend groß war der Jubel im Aachener Lager…
Tag 4 – die Finalspiele: Hier bekam man es im Spiel um Platz 7 mit dem VC Blau-Weiß Brandenburg zu tun. Die Brandenburgerinnen hatten sich gegen MTV Stuttgart durchgesetzt, gegen die die PTSV-Mädels ja in der ersten Gruppenphase wenig Land gesehen hatten. Die Favoritenrolle hatte man also eindeutig nicht inne, verfügte aber über ein Team, welches kontinuierlich im Turnier gewachsen war und sich trotz aller negativen Begleiterscheinungen nicht von ihrem Weg hat abbringen lassen. Das bekamen die Gegnerinnen dann auch zu spüren, denn beide Aachener Doppel konnten sich – jeweils mit 21:17 – durchsetzen und damit Platz 7 endgültig festmachen!!
Fazit 1 – der Sport: Wer hätte das im Vorfeld für möglich gehalten? Auf Platz 14 der Setzliste mit ganz bescheidenden Zielen angereist, konnte man bei der DM in Hamburg 5 (!) von 7 Spielen gewinnen und hatte dabei den späteren deutschen Vize-Meister (Gratulation nach Freiburg!) eigentlich mehr als am Rande einer Niederlage… Der Hamburg-Kader von Trainergespann Dirk & Rainer, am Start mit Ana, Annbritt, Antonia, Eva, Sophie und Zoë (es waren nur 6 Spielerinnen zugelassen; Isa und Sophia fehlten ohnehin urlaubsbedingt und Josi – als echte Kapitänin – hatte von sich aus zugunsten der anderen verzichtet) hat auf ungewohntem Untergrund alles rein geworfen und sich einen mehr als verdienten 7.Platz ergattert!! Ausnahmsweise darf man bei dieser Gelegenheit aus einem tollen Teamwork auch einmal zwei Spielerinnen besonders hervorheben, denn Sophie und Zoë haben bei dieser Deutschen Meisterschaft alle (!) ihrer sieben Doppelpartien (also auch gegen Stuttgart und Freiburg) für sich entschieden. Und das als reine (noch) Nicht-Beach-Spielerinnen…
Erwähnt werden sollte auch der 8.Platz der Jungs des Dürener TV und die guten Ergebnisse der anderen weiblichen WVV-Teams: Gratulation nach Aasee auf Platz 3 und Schwerte auf Platz 4! Der Landesverband darf also mit seinem weiblichen Nachwuchs auch im Sand zufrieden sein…
Fazit 2 – die Veranstaltung: ein vorbei schlendernder Spaziergänger sagte treffend: „Eine Deutsche Meisterschaft ist das? Das sind aber äußerst bescheidende Bedingungen!“ Damit ist es treffend auf den Punkt gebracht! Man sollte dabei jedoch den Veranstalter aus Hamburg aus der Kritik nehmen. Die Organisatoren vor Ort haben entsprechend ihrer „bescheidenden“ Möglichkeiten alles getan, um die Veranstaltung zum Erfolg zu führen. Man hatte immer (!) ein offenes Ohr und hat alle Anliegen – auch die eher banalen – immer (!) geduldig beantwortet und sehr viel im Sinne der Aktiven improvisiert. Trotz der Größe des Turniers und der Regenpausen gelang es, den Zeitplan gut einzuhalten und mit dem sympathischen Auftritt von Vize-Weltmeister Julius Thole gelang tatsächlich eine die angekündigte „große“ Überraschung. Ein dickes „Dankeschön!“ dafür an Isi, Justin und ihr Team… Die DVJ (Deutsche Volleyball-Jugend im DVV) als Dachorganisation muss sich allerdings fragen lassen, wie man unter solchen Rahmenbedingungen [u. a. nur 3 (!) unbeschattete Dixie-WCs für rund 350 Beteiligte, nur ein gutes Dutzend Pavillion-Zelte und Bierzeltgarnituren für gut 250 Aktive und Betreuer; keine Sitzgelegenheiten für die mitgereisten Eltern und Fans, bis diese dann (verständlicherweise) die Bierbänke aus den Zelten zweckentfremdeten, etc. etc. etc.] eine DM vergeben kann? Auf sportlicher Seite kann man über den von der DVJ gewählten Modus – mit der Verquickung von Beach- und Hallenvolleyball – denken, was man will. Das kann man gut finden oder auch nicht. Entscheidend ist jedoch, dass dann die Regularien hinter dem gewählten Spielmodus in Gänze und eindeutig geklärt sind und auch im Turnier von der DVJ konsequent umgesetzt werden. Hiervon war man in Hamburg meilenweit entfernt. Bereits im Technical Meeting vor dem Turnier gab es mehr Fragen als Antworten und auch im Turnier bis zum Finaltag hin, mussten immer wieder neue Nachfragen zur Auslegung der Regularien gestellt werden. Hier gibt es für die Zukunft sehr, sehr viel Verbesserungspotential!
So, genug gemeckert. Musste aber mal raus. Ab jetzt feiern wir wieder unser wU15-Team, das für den PTSV-Jugendvolleyball ein weiteres tolles, quasi „historisches“ Ergebnis erzielt hat! Chapeau Mädels!!! Das sollte dann auch für die anstehende Hallensaison in der NRW-Liga zusätzlichen Rückenwind geben…
Zuguterletzt möchte sich das Team – inklusive Trainerstab – bei den mitgereisten Eltern bedanken, die dieser auf Dauer erinnerungswürdige Tour erst möglich gemacht haben und auch durch Gewitter und Starkregen nicht mürbe gemacht werden konnten!! Danke an Jörg für die tollen Fotos!!